Egal, wie gut ein Produkt oder eine Website aussieht – wenn Nutzer nicht finden, was sie suchen, war das Design erfolglos. Hier kommt die Informationsarchitektur (IA) ins Spiel. Sie legt fest, wie Inhalte organisiert, strukturiert und benannt werden, damit Nutzer schnell und einfach die Informationen finden, die sie benötigen. Eine gut durchdachte Informationsarchitektur sorgt nicht nur dafür, dass Inhalte leicht zugänglich sind, sondern auch dafür, dass die Navigation logisch und intuitiv ist.
Die Informationsarchitektur ist ein Schlüsselaspekt des UX Designs, weil sie die Benutzerfreundlichkeit eines Produkts oder einer Website maßgeblich beeinflusst. Sie wirkt sich darauf aus, wie Informationen präsentiert und strukturiert werden und wie gut sich die Nutzer im digitalen Raum orientieren können.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Grundlagen der Informationsarchitektur, die wichtigsten Prinzipien und Techniken, die UX Designer nutzen können, um eine solide IA zu entwickeln. Ziel ist es, zu zeigen, wie man Inhalte logisch und nutzerzentriert strukturiert, um ein besseres Nutzungserlebnis zu schaffen.
1. Inhalte inventarisieren und priorisieren
Bevor du mit der eigentlichen Strukturplanung beginnst, verschaffe dir einen Überblick über alle vorhandenen oder geplanten Inhalte.
- Inhalts-Inventar: Liste alle Seiten, Dokumente und Medien auf.
- Bewertung: Welche Inhalte sind besonders wichtig? Welche selten genutzten Inhalte können entfallen oder zusammengefasst werden?
Praxis-Tipp: Konzentriere dich auf das Wesentliche. Eine schlanke Inhaltsbasis erleichtert den Aufbau einer klaren Struktur.
2. Card Sorting und Tree Testing
Sobald du weißt, welche Inhalte bleiben, brauchst du eine sinnvolle Ordnung. Zwei schnelle Methoden helfen dabei:
Card Sorting
- Schreibe Inhalte oder Themenbereiche auf Karten und bitte Testpersonen (oder dein Team), sie in Kategorien einzuteilen.
- Ergebnis: Du siehst, wie „echte“ Nutzer Inhalte gruppieren und benennen würden.
Tree Testing
- Teste, ob deine vorgeschlagene Struktur funktioniert, indem du Personen Aufgaben gibst („Finde Produkt XY“).
- Beobachte, wie sie durch die Kategorien navigieren. So erkennst du, wo Nutzer „falsch abbiegen“ oder sich wundern.
Praxis-Tipp:
Du kannst online-Tools für beide Methoden nutzen (z. B. OptimalSort für Card Sorting, Treejack für Tree Testing), um schnell Feedback zu sammeln.
3. Sitemaps und Wireframes erstellen
Sobald du weißt, wie du deine Inhalte sinnvoll gruppieren kannst, wird es Zeit, das Ganze in Sitemaps und Wireframes zu gießen.
Sitemap:
Eine grafische Übersicht, wie Seiten zusammenhängen. Hier siehst du auf einen Blick, welche Oberkategorien und Unterseiten es gibt.
Wireframe:
Zeigt das Layout einzelner Seiten – wo stehen Navigation, Hauptinhalt, zusätzliche Infoflächen usw.
Praxis-Tipp:
Halte die Wireframes möglichst simpel (z. B. in Tools wie Balsamiq oder Sketch). So konzentrierst du dich zunächst auf die Logik und nicht aufs Design.
4. Verständliche Labels und Benennungen
Selbst eine gute Struktur bringt wenig, wenn die Menüpunkte und Kategorien unverständlich benannt sind.
Klarheit vor Kreativität:
„Produkte“ ist für Nutzer meist zugänglicher als eine fancy Wortkreation.
Konsistenz:
Verwende den gleichen Begriff an allen Stellen – keine Synonyme, um Verwirrung zu vermeiden.
Nutzerterminologie:
Sprich die Sprache deiner Zielgruppe. User Research hilft, die richtigen Begriffe zu finden.
5. Mobile-First denken
In Zeiten, in denen viele Nutzer per Smartphone oder Tablet zugreifen, lohnt es sich, von Anfang an mobile zu denken:
Kurze Navigationsebenen:
Auf kleinen Bildschirmen sind verschachtelte Menüs besonders mühsam.
Wichtige Inhalte zuerst:
Bei mobilen Geräten sollte das Wesentliche oben stehen, sodass Nutzer nicht zu viel scrollen müssen.
Klare Buttons & Touchflächen:
Menüs, Filter oder Kategorien sollten groß genug sein, um sie mit dem Finger zu treffen.
6. Iteratives Testing und Feinschliff
Die beste Struktur entsteht nicht auf dem Papier, sondern im ständigen Abgleich mit realen Nutzern.
Usability-Tests:
Lass Nutzer konkret Aufgaben lösen. Wo bleiben sie hängen? Welche Bezeichnungen sind unklar?
Analytics & Suchdaten:
Schaue dir an, was Nutzer wirklich anklicken und wonach sie suchen. So erkennst du, ob deine Kategorien passen.
Regelmäßige Anpassung:
Passt die Struktur an, wenn sich Inhalte ändern oder neue Erkenntnisse dazukommen.
Fazit
Eine durchdachte Inhaltsstruktur ist nicht nur „nett zu haben“, sondern entscheidend für den Erfolg eines digitalen Produkts. Mach dir bewusst, welche Inhalte du hast, wie sie gegliedert werden sollen und warum deine Nutzer überhaupt auf deine Website oder App kommen. Mit Methoden wie Card Sorting, Tree Testing, klaren Sitemaps und kontinuierlichem Usability-Testing schaffst du eine IA, die den Nutzern in Fleisch und Blut übergeht.
Bleibe stets offen für Feedback und sieh die Strukturierung als lebendigen Prozess, der sich an neue Inhalte und veränderte Nutzerbedürfnisse anpasst. So stellst du sicher, dass deine Website oder App nicht nur schick aussieht, sondern auch intuitiv funktioniert.
Dieser Inhalt wurde mit Unterstützung der Technologien ChatGPT-4 und DALL·E von OpenAI sowie Midjourney und DeepL erstellt. Der überwiegende Teil der redaktionellen Arbeit stammt jedoch von unserem Team, um Authentizität und Fachwissen zu gewährleisten.