Was ist UX-Design?
Ich werde immer wieder gefragt: „Dennis, was ist UX-Design und was macht denn eine gute UX aus?“ Bisher habe ich sehr weit ausgeholt und ausführlich erklärt was die ominöse „User Experience (kurz UX)” ist. Diese Tatsache stört mich massiv. Denn auch eine ausschweifende Erklärung ist eine schlechte Benutzererfahrung, da ich meinen Beruf nicht verständlich erklären kann. Klingt frustrierend, oder? – Ist es auch!
Ähnlich ging es meiner Kollegin Megan Wilson (Blog: UX Motel). Sie begab sich auf die Suche nach einer einfachen und verständlich Analogie und blieb an der Banane hängen. Megan selbst empfiehlt ihren Kollegen das Thema UX anhand der Banane zu erklären. Und das tue ich hiermit auch sehr gerne.
Bananen sind tolle Früchte, dass liegt aber nicht nur an dem Geschmack und an dem Gesundheitsaspekt, sondern auch an diversen Designaspekten.
Visuelle Signale
Man erkennt beispielsweise den Reifegrad einer Banane anhand ihrer Farbe. Bananen signalisieren damit visuel eindeutig, dass Sie unreif, reif oder überreif ist. Es gibt keinerlei Zweifel oder Bedarf an Nachfragen oder gar Nutzertests.
- Grün: Die Banane ist noch nicht reif.
- Gelb: Die Banane ist reif und kann gegessen werden
- Braun: Die Banane ist überreif
Das ist absolut Idiotensicher!
Überall nutzbar:
Der nächste Punkt, weshalb die UX einer Banane super ist: Du kannst diese zu jederzeit an jedem Ort genießen. Bananen sind der perfekte Snack für unterwegs. Sobald die Banane über die gelbe Farbe signalisiert, dass sie reif ist, zeigt sich auch ihre Schale als sehr leicht schälbar. Bleibt die Schale an der Banane, kann man diese überall hin mitnehmen. Die Banane ist damit leicht transportabel. Gegessen werden kann die Banane ohne weitere Hilfsmittel. Es geht sogar noch weiter: Sie bringt ihre eigene Griffhilfe mit und hinterlässt keine Schmutzflecken.
Störungsfreier Konsum
Das Essen einer Banane ist eine hürdenlose Erfahrung. Es gibt keinerlei Störungen durch Kerne, Stiele oder schwer entfernbaren Teilen. Eine komfortablere Frucht gibt es nicht! Der Nutzer muss sich keinerlei Gedanken um Störfaktoren machen. Es gibt keine.
Überall verfügbar
Bananen wachsen auf allen Kontinenten und stehen damit ganzjährig zur Verfügung. Durch das hohe Angebot sind Bananen nicht teuer und für jedermann verfügbar.
Fazit: Was ist UX-Design?
Die Banane ist die perfekte Frucht! Und das obwohl es Früchte gibt, die eglatante Vorteile gegen über Bananen aufweisen können. Es gibt schönere Früchte, die aber nicht so leicht konsumierbar sind. Oder Früchte die einfacher konsumiert werden können wie Äpfel, dafür aber Störfaktoren in Form von Kernen und Stielen hat. Erdbeeren sind schöner, einfacher zu konsumieren, aber wachsen nicht ganzjährig, sind teurer und schwerer zu transportieren und hinterlassen böse Erdbeerflecken auf deinen Klamotten. Manch andere Früchte verfügt über höhere Nährstoffwerte als die Banane, manch andere Früchte sehen besser aus, manch andere Früchte schmecken besser, aber der Geschmack ist letztendlich auch nur ein Aspekt mit der wir einer Frucht begegnen. UX-Design hingegen befasst sich mit der gesamten Nutzererfahrung beim Konsum eines Produkts. Vom Anfang bis zum Ende!
Gemeinsamkeiten zur Software
Ich bin mir sehr sicher, dass du beim Lesen dieser Texte einige Gemeinsamkeiten zwischen der Banane und einer guten Software gefunden hast. UX-Design beschäftigt sich mit der Mensch-Maschinen-Interaktion. Das Ziel von UX-Design ist es, diese Schnittstelle so angenehm und komfortabel wie nur möglich zu gestalten. Wir UX-Designer erschaffen Schnittstellen, die in sich geschlossen sind, logisch und einfach wirken und ohne unnötige Störfaktoren oder Brüche funktionieren.
Wenn du Spaß daran hast, eine Anwendung zu nutzen, dann hat der UX-Designer eine gute Arbeit abgeliefert. Wenn du aber über Stiele und Kerne stolperst, Schwierigkeiten beim Essen hast, oder dein T-Shirt einsaust, dann ist die perfekte UX einer Bananen nicht erreicht.